Zur Versorgung des Körpers mit Energie und zur Sicherung der Körperfunktionen sind unsere Zellen auf Zucker (Glukose) angewiesen. Wenn der Stoffwechsel wegen einer Zuckerkrankheit gestört ist, gelangt zu viel Zucker ins Blut. Das kann zu Erkrankungen der Füße führen.
Schlimme Auswirkungen bei ausbleibender Behandlung
In der Regel wirken sich die Folgeerscheinungen zuerst auf die Füße aus. Es kommt zu Nervenleiden, Gefäßkomplikationen und Infektionen. Da sie an den Extremitäten des Körpers liegen, am Ende des peripheren Nervensystems und der Gefäßverästelung, und durch ihre Aufgabe bei der Berührung des Körpers mit dem Boden, sind sie einem hohen Druck und einer besonderen Belastung ausgesetzt. Sie sind auch stundenlang in das Schuhwerk eingeklemmt, wo es warm und feucht ist, der ideale Nährboden für Keime.
Aus diesen Gründen sind die Füße die anfälligsten Körperteile, wenn sich bei einem Zuckerkranken Komplikationen einstellen. Es kommt zu einer Verformung der Füße, zu Gefühls- und Durchblutungsstörungen, offenen Geschwüren. Es handelt sich um häufige Probleme, die aber schlimme Auswirkungen haben können, wenn sie nicht schnell und sachgemäß versorgt werden.
Zur Vermeidung von Komplikationen...
Die richtige Einstellung
- Unverzichtbar ist die richtige Zuckereinstellung mit Hilfe einer ausgeglichenen Ernährung und oralen Medikamenten oder, falls erforderlich, Insulin.
Regelmäßige Körperpflege
- Tägliche Fußpflege mit lauwarmem Wasser und Seife, Zehen sorgfältig abtrocknen;
- wenn die Haut trocken ist, verwenden Sie eine Feuchtigkeitslotion wie für Säuglinge. Allerdings sollte der Raum zwischen den Zehen ausgespart werden, damit keine Mazeration(Aufquillen der Haut) entsteht;
- wenn Sie stark schwitzen, empfiehlt sich Babypuder für die Füße und für die Socken. Eine sinnvolle vorbeugende Maßnahme ist auch die regelmäßige Verwendung eines pilzbekämpfenden Puders, das in die Schuhe gestreut wird.
Sachgemäße Versorgung
- Bei der Versorgung von Wunden oder Verletzungen verwenden Sie keine Desinfizierungsmittel, die nicht hochwirksam sind (70-prozentiger Alkohol), die nur die Oberfläche einer Wunde reinigen, bzw. Produkte mit starker Einfärbung (Mercurochrom, Isobetadin usw.), denn so können Sie nicht erkennen, wie die Heilung verläuft.
- Verwenden Sie keine spitzen Hilfsmittel, wie Scheren, Hautmesser usw., bzw. Reizstoffe, wie Mittel gegen die Bildung von Hornhaut, gegen Warzen usw.
- Keine stark haftenden Pflaster oder Verbände, denn sie verletzen die Haut beim Abziehen. Als Verband verwenden Sie sterile Kompressen, die mit Papierklebeband (Micorpore). Kleben Sie das Band nicht rund um den Fuß, denn das könnte die Blutzirkulation unterbinden. Auch die geringste Hautreizung muss aufgespürt und behandelt werden.
Vorsicht vor Hitze
- Fußbäder sind einzuschränken (oder höchstens 3 bis 4 Minuten bei weniger als 35°, verwenden Sie ein Thermometer), denn im heißen Bad dringt durch Mazerierung Wasser in die Haut, sie schrumpelt und wird anfällig gegenüber Keimen von außen.
- Die Füße sollten keiner direkten Wärmequelle ausgesetzt sein: Wärmeflasche, Heizkörper, heißer Sand usw. Diabetiker fühlen häufig die Hitze nicht oder haben überhaupt jedes Gefühl in den Füßen verloren. Dadurch setzen sie sich der Gefahr von Verbrennungen aus.
- Nicht barfuß laufen, selbst zu Hause. Wenn Ihr Gefühl in den Füßen schwindet und die Füße nicht mehr gut durchblutet sind, ist die Verletzungsgefahr erheblich.
Gutes Schuhwerk
- In der Wohnung tragen Sie Hausschuhe aus Wolle und außer Haus gute mit Wollpelz gefütterte Schuhe, wenn Sie unter kalten Füßen leiden.
- Wechseln Sie die Socken oder Strümpfe (aus Baumwolle oder Wolle) täglich. Verwenden Sie keine synthetischen Waren. Vorsicht bei Socken mit Nähten, die Ihre Haut eventuell reizen könnten.
- Die Schuhe sollten ausreichend Platz bieten, vorzugsweise aus geschmeidigem Leder bestehen und der Anatomie des Fußes perfekt angepasst sein. Tragen Sie keine offenen Schuhe, da sie nicht vor dem Eindringen von Fremdkörpern schützen.
- Schuhe sollten vorzugsweise im Laufe des späten Nachmittags anprobiert werden, wenn die Füße bereits geschwollen sind.
- Die Schuhe sind regelmäßig innen zu prüfen und von kleinen Steinen, Unebenheiten usw. zu befreien, damit die Haut nicht gereizt wird.
CKK-Ärztedirektion