HomeKrankheitenDie Blase (oder die Bulla)

Wie sind solche Bläschen zu behandeln?

Nicht aufstoßen

Nichts unternehmen ist grundsätzliche die beste Behandlungsmethode. Wenn der auslösende Druck oder die Reibung nachlässt, geht auch die Blase zurück und wird spontan verschwinden. Infektionen durch Schmutz oder Staub sind nicht möglich, solange das Bläschen geschlossen bleibt.

Die Verletzung kann eventuell mit einem Pflaster abgedeckt werden. Aber achten Sie darauf, dass die Blase nicht durch das Pflaster selbst aufgestoßen wird. Es gibt kleine kissenartige Pflaster, die in der Mitte offen sind und die sich perfekt um die Blase legen.

Ausnahmen: große und schmerzhafte Blasen

Schmerzhafte Blasen sowie Blasen, die sich an den Reibestellen ausgedehnt haben (z.B. an der Fußsohle), sollten aufgestochen werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Haut einreißt und eine Infektion in die Wunde gelangt.
Zu diesem Zweck wird folgende Vorgehensweise empfohlen:

  • reinigen Sie zunächst die Haut mit Wasser und Seife; 
  • stechen Sie die Blase mit einer sterilen oder desinfizierten Nadel auf (zum Beispiel, nachdem sie sie über eine Flamme gehalten haben);
  • drücken Sie die Flüssigkeit aus der Blase, indem Sie auf die Mitte drücken und die Flüssigkeit seitlich ausweichen lassen. Anschließend trocken Sie die nasse Haut ab; 
  • desinfizierenSie die Blase, vorzugsweise mit einer wässrigen Lösung auf der Basis von Chlor, Chlorhexidin, Povidon-Jod (außer wenn Sie gegen eines dieser Produkte allergisch sind); 
  • bedecken Sie die Haut mit einem Verband oder Pflaster.

Aufstechen genügt: Sie brauchen die Hautreste nicht von der Blase zu entfernen.
Wenn die Blase sich erneut füllt, wiederholen Sie die Behandlung.

Offene Blasen

Wenn die Blase offen ist, müssen Sie:

  • die Wunde mit Wasser und Seife reinigen und eventuell desinfizieren; 
  • die Hautfetzen mit einer feinen Schere entfernen, damit Sie eine Wunde mit sauberem Rand erhalten;
  • danach tragen Sie einige Tage lang einen Verband oder eine sterile Kompresse, die Sie allerdings vor dem Schlafengehen entfernen.  

Wenn die Verletzung nicht infiziert ist, kann sie auch mit einer „zweiten Haut“ abgedeckt werden. Diese Verbände, die eine „zweite Haut“ bilden, trocknen die Verletzung im Gegensatz zu den klassischen Verbänden nicht aus. Dieser Schutzfilm hält Wasser und Bakterien von außen fern. Er kann einige Tage auf der Verletzung bleiben. Ein erster Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass eine vor dem Auftragen bestehende Infektion nicht rechtzeitig erkannt wird. Ein weiterer Nachteil ist der Preis: Solche „Zweite-Haut-Verbände“ sind relativ teuer. Man kann sich fragen, ob der Einsatz dieser Verbände im Verhältnis zu der - in der Regel begrenzten - Unannehmlichkeit der Blase steht.

„Zal ik de dokter bellen ? Medisch ABC voor het hele gezin“, Dr. Michiel Callens, Verlag Lannoo, 2009, 319 Seiten (freie Übersetzung: „Muss ich den Arzt rufen? Das medizinische ABC für die ganze Familie“)