HomeGesundheitSich in seinem Kopf wohlfühlen

Haben wir ein Problem mit der leichten Herbstdepression, Herr Doktor?

Her Herbst zeigt sein erstes Grau, die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden nehmen ab. Kein Zweifel, der Herbst hält Einzug und der Winter rückt immer näher. In dieser Zeit des Jahreszeitenwechsels empfinden wir manchmal einen Durchhänger und einem Hang zum Überwintern.

Ist es möglich, dass sich hinter diesem Energie- und Motivationsmangel für einige von uns ein Stimmungsschwund oder eine saisonale Depression verbirgt? Wir helfen Ihnen im Folgenden, die Dinge klarer zu sehen.

Licht ist Leben

Wie jedes andere Lebewesen sind wir Umweltfaktoren ausgesetzt, die für unser internes Funktionieren unerlässlich sind. Das Sonnenlicht spielt eine wesentliche Rolle im Zusammenspiel mit unserer Körperuhr, da es die Produktion bestimmter Hormone anregt, vor allem Melatonin und Serotonin, die unmittelbar zur Stimmungsregulierung beitragen. Wenn im Herbst und Winter die Lichtintensität und Tageslichtdauer abnimmt, sind wir empfindlicher gegen Hormonschwankungen und spüren natürlich einen Stimmungseinbruch.

Saisonaler Stimmungsschwund und saisonale Depressionen

Da die Einflüsse der Jahreszeiten auf uns einwirken, kann ein starker Stimmungseinbruch im Herbst und Winter durchaus jeden treffen. Sie fühlen sich vielleicht müder als sonst, brauchen mehr Schlaf oder haben Lust auf Süßigkeiten, aber das hindert Sie nicht daran, Ihre täglichen Aktivitäten fortzusetzen.

 

Wenn bestimmte Symptome jedoch an Bedeutung gewinnen und die Fähigkeit, ein normales Leben zu führen, beeinträchtigt wird, kann von jahreszeitlich bedingten Depressionen ausgegangen werden. Zu den häufigsten Symptomen gehören eine verminderte Aktivitäts- und Beschäftigungsintensität, allgemeine Müdigkeit, eine längere Schlafdauer, ein größerer Appetit, die Anreize zur Einnahme von Zucker und Mehl, Traurigkeit, Angst, Reizbarkeit, Zurückgezogenheit.... oder sogar Suizidgedanken.

 

Es wird beobachtet, dass die wissenschaftlich als "saisonale affektive Störung" bezeichnete Depression im Frühherbst erste Symptome zeigt  und am Ende des Winters wieder verschwindet. Depressive Erscheinungen müssen in zwei aufeinander folgenden Jahren wiederkehren. Von dieser saisonalen Gemütsstörung sind 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung der nördlichen Erdhalbkugel, hauptsächlich Frauen, betroffen - auch Kinder sind betroffen.

Energie auftanken

Jahreszeitliche Stimmungsschwankungen unterscheiden sich von herkömmlichen Depressionen. Sie erfordern eine spezifische Diagnose und Behandlung sowie das persönliche Beratungsgespräch mit einem Facharzt. Dennoch kann ein nicht-krankheitsbezogener Stimmungsschwund verhindert werden durch:

  • Eine ausgewogene Ernährung zur Steigerung Ihrer Energiequellen durch die Wahl von Produkten, die reich an Vitaminen (Obst und Gemüse), Eisen (rotes Fleisch, Innereien, fetter Fisch, grünes Gemüse), Magnesium (Trockenfrüchte, Hülsenfrüchte) und Ballaststoffen (Vollkornprodukte, Obst und Gemüse) sind;
  • Regelmäßige Bewegung gegen Stress, Müdigkeit und Angst;
  • Verzicht auf stimulierende Substanzen (Kaffee, Soda, usw.), welche die Müdigkeit überdecken, aber den Schlafbedarf nicht reduzieren;
  • Einwirkung von natürlichem Licht, vor allem Morgenlicht, zur Anregung der Hormonproduktion. Die Lichttherapie, die darin besteht, sich einem hochintensiven, sonnenähnlichen Weißlicht auszusetzen, wird insbesondere zur Behandlung von jahreszeitlich bedingten Störungen verschrieben.