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Essstörungen und Adipositas: ein Versorgungsverlauf

Anorexie, Bulimie, Esszwang, Adipositas... diese Gesundheitsprobleme erfordern eine Behandlung, die sowohl medizinische als auch diätetische und psychologische Aspekte umfasst. Ein Versorgungsverlauf bietet eine persönliche Betreuung zu geringen Kosten.

Laut Sciensano sind 4 % der Kinder und 7 % der Jugendlichen übergewichtig. Und 12 % der 10- bis 17-Jährigen weisen einen Verdacht auf Essstörungen auf, wobei Mädchen doppelt so häufig betroffen sind wie Jungen.  
Um angemessen auf die steigende Nachfrage nach Gesundheitsversorgung reagieren zu können, hat das LIKIV ein System der integrierten Versorgung eingeführt. Das Ziel? Dem Kind oder jungen Patienten dabei helfen, eine ausgewogene Ernährung und Wohlbefinden zu erlangen und (wieder) zum Akteur seiner Gesundheit zu werden. 

Den Hausarzt aufsuchen

Der erste Schritt besteht darin, bei den ersten Anzeichen von Essstörungen oder Übergewicht mit dem Hausarzt oder dem Gesundheitspersonal, das das Kind oder den Jugendlichen betreut, zu sprechen. Dadurch können Gesundheitsprobleme behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern. Der Allgemeinmediziner ist in der Lage, den Gesundheitszustand des Kindes oder Jugendlichen zu beurteilen, es/ihn zu beraten und an Fachärzte und andere Gesundheitsdienstleister zu überweisen. Er ist übrigens auch derjenige, der einen Versorgungsverlauf einleiten kann (oder der Kinderarzt, wenn es sich um Adipositas bei Kindern handelt). 

Ein Betreuungsteam

Nach einer fachübergreifenden Beratung schlägt der behandelnde Arzt einen Plan für eine integrierte Behandlung vor, in dem die medizinische Versorgung, die Ernährungsberatung und die psychologische Betreuung im Mittelpunkt stehen. Er sorgt in Absprache mit den Anbietern, die das Kind oder den Jugendlichen begleiten, für die Nachverfolgung. Durch eine individuelle Behandlung und Betreuung bietet der Versorgungsverlauf die Garantie für bessere Ergebnisse und ein geringeres Rückfallrisiko. 

Weitere Infos auf trajetsdesoinsalimentation.be  

Der Versorgungsverlauf bei Essstörungen 

Für wen?  

Das Kind oder der Jugendliche bis einschließlich 23 Jahre, bei dem eine der folgenden Diagnosen gestellt wurde: Anorexie, Bulimie oder binge eating disorder (Esszwang mit fehlendem Kompensationsverhalten). 

Welche Leistungen werden vollständig erstattet? 

  • Maximal 30 Einzelsitzungen (10 Unterstützungssitzungen und 20 Behandlungssitzungen) pro Zwölfmonatszeitraum bei einem Psychologen der ersten Linie der einem Vertrag mit einem Netzwerk für mentale Gesundheit beigetreten ist (entweder das Netzwerk für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 23 Jahre oder das Netzwerk für Erwachsene ab 15 Jahre), zu denen Gruppensitzungen hinzukommen können.
  • Maximal 15 Sitzungen pro Jahr bei einem Ernährungsberater, der einem Vertrag mit einem Netzwerk für mentale Gesundheit „Kinder und Jugendliche“ beigetreten ist.

Infos zu den Leistungen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens finden Sie beim Netzwerk Mentale Gesundheit unter mentale-gesundheit.be.

Wenn eine intensivere oder fortschrittlichere Versorgung erforderlich ist, können der junge Patient und seine Familie in ein Teilzeittherapieprogramm aufgenommen werden, das unter anderem eine Multifamilientherapie beinhaltet. Die Behandlung kann ambulant oder stationär in einem Krankenhaus des Netzwerks für mentale Gesundheit oder in einem Krankenhaus mit einer Referenzabteilung für Essstörungen durchgeführt werden. 

Der Versorgungsverlauf bei Adipositas von Kindern

Für wen? 

Kinder im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren, deren BMI mindestens dem Perzentil entspricht, das den Grenzwert für Adipositas in ihrer Referenzpopulation darstellt.

Welche Leistungen werden vollständig erstattet?

  • Der junge Patient wird entsprechend dem Schweregrad seines Übergewichts, der von 0 bis 3 eingestuft wird, der am besten geeigneten Versorgungsstufe zugewiesen.
  • Stufen 0 und 1: Die Nachverfolgung erfolgt durch den Haus- oder Kinderarzt. 10 Sitzungen werden innerhalb von 2 Jahren bei einem Ernährungsberater mit einer LIKIV-Nummer erstattet.
  • Stufen 2 und 3: Die Versorgung wird in einem multidisziplinären pädiatrischen Zentrum für Adipositas organisiert und koordiniert.