Die Mundhöhle ist der mit Abstand häufigste Ort für die Entstehung von Mundgeruch. Die Zungenoberfläche ist mit unzähligen Bakterien besiedelt, die unter anderem für die Zersetzung von abgestorbenen Schleimhautzellen und von Nahrungsbestandteilen zuständig sind. Bei diesen Zersetzungsvorgängen werden Schwefelverbindungen freigesetzt, die teilweise stark übel riechend sind.
Die Bakterien setzen sich in erster Linie auf der Zungenoberfläche und auf dem Zahnbelag, den Hohlräumen zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch fest. Bei schlechter Mundhygiene oder Mundtrockenheit können sie gut gedeihen.
Wenn Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt wird, treten Zahnstein und Entzündungen des Zahnfleischs auf. Wenn Entzündungen nicht rechtzeitig behandelt werden, breiten sie sich auf das umgebende Gewebe aus und bilden eine Parodontitis. Schlechter Atem wird häufig sowohl durch eine Entzündung des Zahnfleischs als auch durch Parodontitis verursacht.
Nachts fährt der Körper die Speichelproduktion herunter: während die Mundhöhle austrocknet vermehren sich Bakterien. Aus diesem Grunde haben viele Menschen morgens einen schlechten Atem. Der Mundgeruch verschwindet meistens, wenn etwas Flüssigkeit aufgenommen wird.
Nach einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)entsteht manchmal Mundgeruch im Naseninnern. Bei Kindern kann ein Fremdkörper in der Nase eine Infektion verursachen, die für schlechten Mundgeruch sorgt.
Eine Mandelentzündung kann ebenfalls Mundgeruch verursachen, manchmal in Verbindung mit der Freisetzung von Kalkablagerungen aus den tieferen Mandelpartien (Krypten). Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme verursachen Magen-Darm-Störungen oder Störungen der Atemwege eher selten Mundgeruch.
In äußerst seltenen Fällen ist Mundgeruch auf eine schwere Erkrankung zurückzuführen, wie beispielsweise Diabetes, Nieren- oder Leberprobleme.