Auch wenn wir deren Anwendung auf ein Minimum beschränken sollten, kommen wir nicht umhin, in bestimmten akuten oder chronischen Situationen auf Arzneimittel zurückzugreifen. Wie funktioniert eine vernünftige Anwendung dieser Arzneimittel? Wie kann Missbrauch vermieden werden? Wo können Kosten eingespart werden? Der Umgang mit Schmerz-, Schlaf und Beruhigungsmitteln verdient unsere ganz besondere Aufmerksamkeit.
Wenn auch manchmal die Alternative nicht "auf der Hand liegt": bei Kopfschmerzen oder einem zeitweiligen Unwohlsein sollte der Griff nach Arzneimitteln nicht die erste Wahl sein. Befreien Sie sich zunächst von unangenehmen Spannungsfeldern und erzählen Sie einfach Ihrem Arzt oder Ihren Familienangehörigen von Ihrem Problem. In einer kleinen Runde um den Häuserblock, einem wohltuenden Entspannungsbad oder Entspannungsübungen wären die ersten Lösungsansätze schon eher zu suchen... Vor allem, wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen.
Der Belgier ist ein großer Konsument dieser Arzneimittelsorte. Er müsste indes wissen, dass Schlaf- und Beruhigungsmittel zwar Schläfrigkeit verursachen, jedoch nicht zugleich heilsam wirken. Am darauffolgenden Morgen drückt dann eine außergewöhnliche Müdigkeit, welche zur nächsten (erhöhten!) Anwendung führt. Dieser Kreislauf kann gefährlich werden! Die Faustregel sollte stets die gleiche bleiben: moderate Anwendung von Arzneimitteln und Beachtung der ärztlichen Verschreibung.
Über welchen Zeitraum sollten Schlafmitteln angewandt werden? Auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum! Fragen Sie Ihren Arzt um seinen Rat. Wenn Sie die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln beenden möchten, wird im Allgemeinen bis zur vollständigen Einstellung zu einer progressiven mehrwöchigen Anwendungsabnahme geraten. In diesem Fall kann es in der ersten Nacht zu Unannehmlichkeiten kommen; im Laufe der derauffolgenden Tage nimmt dieses Gefühl meistens ab.
Mehr Informationen zum gesunden Schlaf finden Sie in unserer Broschüre "Schlafen auf beiden Ohren" (PDF).
Die Anwendung von Beruhigungsmitteln sollte in jedem Fall unter Aufsicht des Hausarzt geschehen und einen Zeitraum von 3 bis Monaten nicht überdauern. Wenn nach Ablauf dieser Zeitspznne die Wirkung nachlässt, setzt eine Gewöhnungsphase ein. Dies hat dann zur Folge, dass erst eine größere Dosis Wirkung erzeugt. Somit besteht auf lange Sicht eine echte Suchtgefahr, die für Unfälle am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr mitverantwortlich sein kann. Vorsicht also im Umgang mit diesen Arzneimitteln! Wenn die Angstzustände nicht abnehmen, betreiben Sie Ursachenforschung und versuchen Sie eine Therapie unter Mithilfe eines Psychotherapeuten. Weitere Erläuterungen in diesem Zusammenhang finden Sie in unserer Broschüre "Und wenn ich mir helfen ließe?" (PDF).
Generika sind nicht nur kostengünstiger, sondern genauso wirksam wie die Originalpräparate (auch Markenprodukte genannt). Dies sollte nun nicht bedeuten, dass Generika gedankenlos anzuwenden sind. Vorsicht bei Arzneimitteln, die in Apotheken im freien Verkauf - also ohne ärztliche Verordnung - angeboten werden. Verschiedene können schädlich sein, wenn sie hochdosiert oder in Verbindung mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden. Informieren Sie deshalb stets Ihren Apotheker über die laufenden Behandlungen bevor Sie ein neues Arzneimittel kaufen. Sprechen Sie ebenfalls mit Ihrem behandelnden Arzt über deren Nutzwert und Wirksamkeit.
Beim Internet-Shopping ist besondere Vorsicht geboten! Die Angebote gleichen oft den in Apotheken verkauften Medikamenten, es handelt sich dabei jedoch vielfach um Kopien. im besten Fall zeigen se überhaupt keine Wirkung; im schlimmsten schaden sie Ihrer Gesundheit!