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Einzelzimmer immer teurer

In den vergangenen zehn Jahren sind die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt im Mehrbettzimmer gesunken. Die Kosten für ein Einzelzimmer hingegen steigen stetig an. Dies ist das Resultat des 10. Barometers der Christlichen Krankenkasse. Die CKK hat einen Plan in sechs Stufen aufgestellt, um alles daranzusetzen, die Rechnungen der Patienten für ein Einzelzimmer auf akzeptablem Niveau zu halten.

Seit zehn Jahren sind die Kosten für ein Doppel- oder Mehrbettzimmer durchschnittlich um 25% (nicht inflationsbereinigt) gesunken: von 376 Euro 2004 bis zu 281 Euro 2013 (Grafik 7 im Anhang). Die Rechnungen für einen Aufenthalt im Einzelzimmer steigen jedoch weiter an, d.h. von 1284 Euro auf 1391 Euro, also 8%. Zu dieser Steigerung haben vor allem die Honorarkosten der Ärzte beigetragen, welche sich in derselben Zeitspanne um 44% erhöht haben.

„Mit Blick auf dieses zehnte ‚Krankenhaus-Barometer‘, können wir – mit einem gewissem Stolz – verkünden, dass unsere Maßnahmen für eine finanziell akzeptable Krankenhausrechnung im Zweibett- oder Mehrbettzimmer Früchte getragen haben. Mit der Wahl eines Mehrbettzimmers möchten die meisten Menschen jedoch kein größeres finanzielles Risiko eingehen“, unterstreicht Jean Hermesse, Generalsekretär der Christlichen Krankenkasse. Entsprechend schätzt er, dass jeder Patient die Möglichkeit hat, sich für ein Mehrbettzimmer zu entscheiden. Dennoch zeigt sich Jean Hermesse besorgt über die Entwicklung der Rechnung für ein Einzelzimmer: „Eine jährliche Steigerung von durchschnittlich einem Prozent unter dem Index ist ziemlich beunruhigend und bedeutet, dass die Wahl eines Einzelzimmers für viele Patienten immer weniger tragbar wird.“

Die großen Unterschiede in den Krankenhausrechnungen bei Geburten illustrieren dieses Problem, nicht zuletzt, weil 70% der Eltern ein Einzelzimmer wählen. „Bei diesem bedeutenden Lebensereignis, das selbstverständlich eine gewisse Intimität verlangt, dürfte der finanzielle Aspekt keine Bremse für die Wahl eines Einzelzimmers sein. Nicht selten wird man jedoch mit Honorarzuschlägen bis zu 200, in gewissen Krankenhäusern sogar bis zu 400 %, konfrontiert.“ Eine natürliche Geburt (ohne Kaiserschnitt) in einem Doppel- oder Mehrbettzimmer kostet im Durchschnitt 183 Euro. In einem Einzelzimmer steigt der Betrag auf 1291 Euro. Im teuersten Krankenhaus unseres Landes müssen manche Patienten sogar bis zu 3244 Euro hinlegen (siehe Tabelle 3).

Für die Christliche Krankenkasse kann das Verbot der Honorarzuschläge im Zweibett- oder Mehrbettzimmer vom 1. Januar 2013 nicht bedeuten, dass die Zuschläge im Einzelzimmer erhöht werden. „Viele Krankenhäuser berechnen schon keine Honorarzuschläge für Doppel- oder Mehrbettzimmer mehr, und viele sind bescheiden in ihren Zuschlägen für Einzelzimmer“, fügt Jean Hermesse hinzu.

Mit ihrem Sechs-Stufen-Plan plädiert die Christliche Krankenkasse für eine gerechtere Krankenhausrechnung, für die Patienten wie für die Ärzte und Krankenhäuser (siehe auch S.3 im Anhang).

  • Die Honorarzuschläge im Einzelzimmer zu 100% auf die offiziellen Honorare begrenzen, für klassische Krankenhausaufenthalte mit Übernachtung wie für Tagesaufenthalte.
  • Im Rahmen eines Tagesaufenthalts im Krankenhaus die Honorarzuschläge im Doppel- oder Einzelzimmer komplett verbieten. Die CKK freut sich, dass diese Maßnahme Teil des neuen Regierungsplans ist und erhofft sich eine schnelle Durchführung dieser Reglung.
  • Die freie Wahl des Arztes garantieren, selbst im Doppel- oder Mehrbettzimmer.
  • Dem Patienten im Vorfeld eine Schätzung seiner Krankenhauskosten liefern.
  • Den Eigenanteil des Patienten für medizinische Produkte neu einschätzen und senken.
  • Die Kosten für die Medikamente, die nicht rückerstattet werden, solidarisieren, damit kein Patient eine böse Überraschung erlebt.
  • Bei einem klassischen Krankenhausaufenthalt im Doppelzimmer, eine Rechnung von maximal 200 Euro für den Patienten ausstellen.
  • Eine Finanzierungsreform der Krankenhäuser in die Wege leiten, um mehr Transparenz und Sicherheit für das Personal und für die Patienten zu schaffen.

Für ihr zehntes Krankenhaus-Barometer, hat die CKK mehr als zwei Millionen Krankenhausrechnungen ihrer Mitglieder aus dem Jahr 2013 analysiert.

Jean-François Bodarwé, Presseverantwortlicher (FR), 0476 40 32 77, jean-francois.bodarwe@mc.be

Jean-François Bodarwé, Presseverantwortlicher