HomeGesundheitSchwangerschaft und EntbindungDie Schwangerschaft

Die Begleitung während Ihrer Schwangerschaft

Ein regelmäßiges Überwachen Ihrer Gesundheit und der Ihres zukünftigen Babys wird Ihnen in verschiedenen Stadien Ihrer Schwangerschaft vorgeschlagen, um die verschiedenen Veränderungen Ihres Körpers und die Entwicklung Ihres Babys so gut wie möglich zu verfolgen.

Inhaltsverzeichnis

Sobald Sie die Bestätigung Ihrer Schwangerschaft haben, entscheiden Sie sich für die Fachleute, die Sie während der 9 Monate der Schwangerschaft und darüber hinaus begleiten sollen (Frauenarzt, Hebamme und/oder Hausarzt). In jedem Schwangerschaftsdrittel verändert sich Ihr Körper und dieser Veränderung entspricht eine Entwicklungsstadium Ihres Kindes. Sie und Ihr Kind erhalten eine regelmäßige gesundheitliche Betreuung.

Hausarzt, Gynäkologe, Hebamme

Mehrere medizinische Fachkräfte übernehmen Aufgaben bei der Überwachung Ihrer Schwangerschaft.

Bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen Sie: 

  • die Entwicklung Ihres Gesundheitszustandes und Ihres Babys: Verläuft Ihre Schwangerschaft normal oder wird ein Risiko festgestellt, das zu medizinischen Komplikationen führen kann? Erwarten Sie ein oder mehrere Babys?
  • die Umgebung, in der Sie entbinden möchten: auf der Entbindungsstation, in einem Geburtshaus oder zu Hause;
  • die Kosten: Arbeiten die von Ihnen gewählten Gesundheitsfachleute mit den Krankenkassen zusammen oder nicht?
  • die Verfügbarkeit der Fachleute, d.h. wie viel Zeit nehmen sie sich für Ihren Besuch, Ihre Fragen, Ihre Anliegen und Ihre Erwartungen? 

Der Hausarzt

Der Hausarzt spielt eine wichtige Rolle bei der Betreuung in der Schwangerschaft, sofern diese ohne besonderes Risiko verläuft. Er kennt Sie und Ihre Familie gut. Er verwaltet Ihre gesamte Krankenakte, wenn Sie eine allgemeine medizinische Akte (AMA) bei ihm eröffnet haben. 

Er arbeitet mit der Hebamme und/oder dem Gynäkologen oder anderen Leistungserbringern zusammen (Kinesiotherapeut, Psychologe....). Er leitet Sie und sorgt für die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren.

Erkundigen Sie sich bei ihm, ob er Ihrem Kind medizinische Betreuung bieten kann, sobald Sie nach Hause zurückkehren, aber auch im weiteren Verlauf seiner Entwicklung.

Der Gynäkologe und Geburtshelfer 

Ein Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe kümmert sich um „normale“ Schwangerschaften, d.h. 90% der Fälle, aber hauptsächlich um sogenannte „Risikoschwangerschaften“. 

Der Gynäkologe begleitet Sie von Anfang an, oder zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft. Er führt Ultraschall, komplexere technische Verfahren durch und ist bei der Entbindung dabei.

Wenn Sie sich für einen Gynäkologen und Geburtshelfer entscheiden, kann Ihre Entbindung nur im Krankenhaus erfolgen. Zögern Sie nicht, ihn vorab zu fragen, ob er sich an die Kassentarife hält und was finanziell auf Sie zukommt, wenn er Sie betreut! 

Die Hebamme

Die Hebamme kümmert sich um Schwangerschaftsberatung, die Schwangerschaften, unkomplizierte Entbindungen, die Betreuung von Mutter und Kind nach der Geburt und im ersten Lebensjahr.

Während der Schwangerschaft führt sie Bluttests und Kontrollen durch und kann bestimmte Arzneimittel verschreiben. Wird eine Krankheit festgestellt, wendet sie sich an die entsprechenden Fachärzte, um die medizinische Betreuung gemeinsam mit diesen zu gewährleisten.

Die Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft ist meistens: 

  • einmal monatlich bis zur 32. Woche, 
  • zweimal monatlich zwischen der 32. und der 36. Woche, danach einmal wöchentlich bis zur Entbindung.  

Erfolgt die Betreuung durch eine Hebamme, sind immer zwei Besuche beim Gynäkologen vorgesehen. Mit einer Hebamme kann die Geburt in einem Krankenhaus, einem Geburtshaus oder zu Hause erfolgen.

Wählen Sie eine Hebamme auch nach ihrer Art der Betreuung, ihrer Verfügbarkeit und ihren besonderen Fachkenntnissen, wenn es um die Vorbereitung auf die Geburt geht. Zögern Sie nicht, sie vorher zu fragen, ob sie sich an die Kassentarife hält und was finanziell durch diese Betreuung auf Sie zukommt!

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Sie lassen sich von einer Hebamme betreuen

Die Hebamme ist eine medizinische Fachkraft, die Sie vor, während und nach der Schwangerschaft begleitet. Sie unterstützt Sie bei Ihrem Elternprojekt. Sie arbeitet im Team und mit anderen Gesundheitsfachkräften zusammen: Gynäkologen, Kinderärzte, Allgemeinmediziner, Sozialarbeiter, Pflegefachkräfte, Kaleido ...

Hebammen bieten ihre Leistungen meistens in einem Krankenhaus oder privat (in der eigenen Praxis/bei Ihnen zu Hause) an. Die Hebamme darf bestimmte Arzneimittel verschreiben. 

Den Kinderwunsch verwirklichen

Die Hebamme berät und begleitet Sie in der Zeit vor der Empfängnis.   

Sie berät Sie zweimal vor der Empfängnis, damit Sie Ihre Schwangerschaft unter den besten gesundheitlichen Bedingungen beginnen können.

Die Hebamme wird Sie fachgerecht beraten und bei Bedarf an andere Gesundheitsfachleute verweisen.

Während der Schwangerschaft

Die Hebamme diagnostiziert Ihre Schwangerschaft und übernimmt die gesundheitliche Betreuung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Sie arbeitet mit Ihrem Gynäkologen zusammen. 

Wenn Ihre Schwangerschaft eine umfangreichere Überwachung erfordert, wird sie Ihre Betreuung auf ärztliche Anordnung im Krankenhaus auf der Hochrisikoschwangerschaftsstation oder zu Hause fortführen.

Verschiedene Geburtsvorbereitungen werden einzeln, als Paar oder in Gruppen angeboten. Sie wählen, was am besten zu Ihnen passt.

Die Geburt

Egal wo Sie entbinden möchten, es ist immer eine Hebamme dabei. Sie sorgt für die fachliche Betreuung und begleitet Sie bei der Entbindung.

Sie führt die natürliche Entbindung selbstständig durch oder unterstützt den Gynäkologen. Sie kann bei Bedarf einen Dammschnitt durchführen, nähen und Ihrem Neugeborenen erste Hilfe leisten. Sie trifft alle Notfallmaßnahmen für die Mutter und das Neugeborene, während sie auf das Eintreffen eines Arztes wartet.

Die ersten Tage

Auf der Entbindungsstation oder zu Hause kümmert sich die Hebamme in den ersten Tagen um Sie und Ihr Baby. Sie beantwortet Ihre vielfältigen Fragen. Sie berät Sie während des Stillens und hilft Ihnen bei Schwierigkeiten.

Das erste Jahr

Während des ersten Lebensjahres des Kindes begleitet die Hebamme Ihre neue Familie im Rahmen der Schwangerschaftsnachsorge. Sie informiert Sie über Empfängnisverhütung, abwechslungsreiche Ernährung Ihres Kindes, unterstützt Sie bei der Erziehung.... Sie ergänzt die Dienstleistungen von Kaleido.

Wenn nicht alles so läuft wie geplant.

Bei einer Fehlgeburt, einer schwierigen Erfahrung oder einem perinatalen Trauerfall ist die Hebamme anwesend und unterstützt Sie in angemessener Weise. Einige Hebammen haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert. Auf www.sage-femme.be können Sie nach einer Hebamme suchen, die Ihnen die gewünschte Betreuung bietet.

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Die Vorsorgeuntersuchungen in jedem Schwangerschaftsdrittel

Vereinbaren Sie Termine mit Ihrem Hausarzt, Gynäkologen und/oder Hebamme. Bei der ersten Schwangerschaft werden etwa 10 Vorsorgetermine vorgeschlagen und 7, wenn es nicht das erste Kind ist.

Einige besondere Umstände erfordern eine genaue Überwachung und häufigere Ultraschalluntersuchungen. Die Gesundheitsfachkraft muss Sie über die angebotenen Untersuchungen informieren, damit sie diese besser verstehen und fundierte Entscheidungen treffen können. Fragen Sie gegebenenfalls nach! 

Erstes Schwangerschaftsdrittel: 1. bis 14. Woche

In den ersten Wochen werden alle Organe Ihres Babys gebildet.

  • Wenn Sie noch keine Beratung vor der Empfängnis hatten, wird Ihnen eine Untersuchung angeboten, um Ihre gesundheitliche Vorgeschichte und die Ihres Partners zu besprechen und Ihre Parameter wie Gewicht, Blutdruck und Urin zu überprüfen. Eine Blutprobe wird genommen, um Ihre Immunität zu überprüfen. Auch Ihre Impfungen werden geprüft.
  • Der Ultraschall wird im ersten Schwangerschaftsdrittel idealerweise zwischen der 11. und der 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Achtung: Dies ist nicht der vorzeitige Ultraschall, der möglicherweise durchgeführt wird, um Ihre Schwangerschaft zu bestätigen. Bei dieser Untersuchung werden Sie den Fötus zum ersten Mal sehen, seine Herzfrequenz hören und seine Bewegungen beobachten. Aus den Messungen lässt sich Ihr voraussichtlicher Entbindungstermin errechnen.
  • Genetische Anomalie-Screening-Tests werden angeboten, um die Entwicklung Ihres Babys zu überprüfen.

Zweites Schwangerschaftsdrittel: 15. bis 28. Woche 

Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels können Sie Ihre Körperveränderungen beobachten.

  • Der zweite Ultraschall, auch "morphologischer" Ultraschall genannt, wird zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Der Körper Ihres Babys wird genau betrachtet. Der Arzt wird die korrekte Entwicklung der Organe, das Wachstum, die Bewegungen, die Position, die Durchblutung des Fötus und der Nabelschnur überprüfen. Dieser Ultraschall ermöglicht auch die Kontrolle des Fruchtwasservolumens und den Nachweis von eventuellen Chromosomenanomalien. Schließlich kann anhand dieser Untersuchung das Geschlecht des Babys ermittelt werden, falls Sie das wünschen.
  • In diesem Drittel werden Ihnen eine oder mehrere Untersuchungen vorgeschlagen, insbesondere zur Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes

Letztes Schwangerschaftsdrittel: 29. bis 40. Woche

  • Der dritte Ultraschall, etwa 30. bis 32. Woche, ermöglicht die Feststellung der Position des Fötus. Die Untersuchung dient auch dazu, das Wachstum des Babys zu bestimmen, sein Gewicht einzuschätzen, die Position der Plazenta, die Menge an Fruchtwasser und die Organe Ihres Babys zu überprüfen. Der Fötus ist seit dem vorherigen Ultraschall schnell gewachsen und es kann verwirrend sein, nicht den gesamten Fötus auf dem Bildschirm zu erkennen. Manchmal ist es möglich, die Haare zu sehen, jeden Finger zu unterscheiden oder das Gesicht noch besser zu sehen.
  • Ab der 35. Woche wird Ihr Gynäkologe oder Ihre Hebamme einen Vaginalabstrich machen, um zu überprüfen, ob Sie ein Träger von Streptokokken der Gruppe B sind, die während der Schwangerschaft harmlos sind, aber während der Geburt den Einsatz von Antibiotika erforderlich machen, um Ihr Baby zu schützen.

Gut zu wissen

  • Schreiben Sie Ihre Fragen auf (z.B. zum Stillen, zur Geburtsvorbereitung usw.). Sie erhalten viele Informationen und Ratschläge während der Schwangerschaftsvorsorge. Machen Sie sich Notizen, die Sie in aller Ruhe nachlesen können (oder bitten Sie Ihren Partner, dies zu tun).
  • Geben Sie mit Ihrem Partner, in Absprache mit Ihrer Hebamme und/oder Ihrem Gynäkologen, Ihre Wünsche für die Entbindung an. Fragen Sie ruhig den Arzt oder die Hebamme zu deren Verfahren (Dammschnitt, Geburtseinleitung ...) und prüfen Sie, ob das Ihren Wünschen entspricht.
  • Wenn Sie das Bedürfnis verspüren, planen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs ein. Diese sind nicht unbedingt erforderlich, aber sie können helfen, eine harmonische Schwangerschaft zu haben, die Geburt besser zu erleben und die Schmerzen besser zu bewältigen. Durch solche Kurse wird Ihr Partner in die Geburtsvorbereitungen mit einbezogen.
  • Wenden Sie sich an die Hebamme, die Sie und Ihr Baby betreut, nachdem Sie die Entbindungsstation verlassen haben. Sie kann Sie bereits in der 34. Schwangerschaftswoche besuchen, um alle Ihre Fragen zu Ihrer Rückkehr zu beantworten. Während des letzten Schwangerschaftsdrittels wird besprochen, wie Ihr Baby gefüttert wird und wie es zu Hause versorgt wird. Zögern Sie nicht, Ihrem Gynäkologen und Ihrer Hebamme Fragen zu stellen.
  • In Belgien werden drei Ultraschalluntersuchungen empfohlen und von der Krankenkasse erstattet. Andere Ultraschalluntersuchungen werden nicht als notwendig erachtet (außer im Falle einer gefährdeten Schwangerschaft). Diese tragen Sie also selbst. Der 3D-Ultraschall, der bei den Eltern in der Schwangerschaft sehr beliebt ist, gilt als nicht notwendig, außer bei bestimmten medizinischen Diagnosen im Falle einer Fehlbildung des Babys.

Toxoplasmose, Cytomegalievirus, Listeriose

Ein Bluttest vor der Schwangerschaft oder ganz am Anfang kann zeigen, ob Sie gegen Infektionen wie Toxoplasmose oder Cytomegalievirus (CMV) immun sind. Wenn Sie nicht immun sind, müssen Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Die Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine Infektion tierischen Ursprungs, die durch einen Parasiten verursacht wird, der vom Kot von Katzen getragen wird: er kontaminiert Gras, Obst und Gemüse (in einem Gemüsegarten ...) sowie jedes Tier, das dieses kontaminierte Gras frisst.

Obwohl im Allgemeinen harmlos, kann Toxoplasmose sehr ernste Folgen für den Fötus haben.

Es gibt keinen Impfstoff. Einige Vorsichtsmaßnahmen können eine Infektion verhindern:

  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich vor jeder Mahlzeit, besonders nach dem Umgang mit blutigem Fleisch oder Erde;
  • Essen Sie gut gegartes Fleisch, vermeiden Sie blutiges Fleisch;
  • Waschen Sie 3 bis 4 Mal jeweils mit frischem Wasser alle mit Erde verschmutzten Früchte und Gemüse, besonders wenn sie roh gegessen werden (grüne Salate, Erdbeeren ...);
  • wenn Sie auswärts essen gehen, seien Sie besonders vorsichtig;
  • Geben Sie anderen die Aufgabe, das Katzenklo zu wechseln. Aber Schmusen ist trotzdem erlaubt: Sie müssen sich nur danach die Hände waschen!

Das Cytomegalievirus 

Es ist ein häufig vorkommendes Herpesvirus. Es bleibt meist unbemerkt, aber das Risiko ist bei nichtimmunen Schwangeren hoch. Die Übertragung des Virus auf den Fötus, kann zu ernsthaften neurologischen Folgen führen (schwere Hör-, Seh- und psychomotorische Entwicklungsstörungen). Das Cytomegalievirus wird hauptsächlich über den Urin und den Speichel von Kleinkindern übertragen.

Einfache Hygienemaßnahmen reduzieren die Ansteckungsgefahr:

  • Waschen Sie Ihre Hände nach jedem Kontakt mit einem Kind gut mit Seife, besonders wenn Sie ihm die Nase gereinigt oder die Windeln gewechselt oder wenn Sie seinen Speichel abgewischt haben; noch besser, tragen Sie Handschuhe, wenn Sie Windeln wechseln und/oder die schmutzige Wäsche von Kindern waschen;
  • nie an der Flasche eines Kindes saugen, seinen Schnuller nicht in den Mund stecken und nicht mit seinem Besteck essen; 
  • Reinigen Sie Spielzeug, Arbeitsplatten und andere Oberflächen, die mit Körperflüssigkeiten von Kleinkindern in Berührung kommen;
  • Wenn Sie an Ihrem Platz direkt mit Kindern in Kontakt sind, können Sie während der Schwangerschaft von Ihrem Arbeitsplatz entfernt werden.

Die Listeriose

Die Listeriose ist eine seltene Krankheit, die durch ein Nahrungsmittelbakterium verursacht wird. Es kann uns mehrmals infizieren, weil wir dagegen nicht immun werden können. 

Es bleibt zumeist unbemerkt, kann aber bei Schwangeren gefährlich sein.

Die Bakterien können die Plazenta durchqueren und im ersten Schwangerschaftsdrittel eine Fehlgeburt auslösen. Später können sie zum Tod des Fötus im Uterus, zu einer Frühgeburt oder zu einer schweren Infektion des Babys führen.

Seien sie also vorsichtig:

  • Vermeiden Sie Rohmilch (nehmen Sie lieber pasteurisierte Milch) und Weichkäse; entfernen Sie die Rinde vom Hartkäse, vermeiden Sie geriebenen Käse ;
  • Vermeiden Sie traditionelle Wurstwaren wie feine Pasteten und Rillettes, Gänseleberpastete... Verzehren Sie lieber gekochten Schinken oder Putenfilet...;
  • Vermeiden Sie geräucherten Fisch, rohe Schalentiere, Fischrogen, Surimi usw....;
  • rohes Gemüse und Kräuter gründlich reinigen;
  • Vermeiden Sie Gerichte und Speisen mit rohen Eiern: erfinden Sie Rezepte für Schokoladenmousse oder Mayonnaise ohne Eier!

Fragen Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Hebamme.

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Früherkennung und Diagnose der Trisomie 21

Der Down-Syndrom-21-Screening-Test wird allen Schwangeren angeboten, unabhängig von Alter und Risikofaktoren.

Der nicht-invasive pränatale Diagnostiktest zur Bestimmung von Trisomie 21

Zwischen der 11. und der 13. Schwangerschaftswoche wird Ihnen ein Bluttest vorgeschlagen, um das Risiko einer Trisomie bei Ihrem Kind festzustellen. 

Es handelt sich um den nicht-invasiven pränatalen Diagnostiktest zur Bestimmung von Trisomie 21, der eine 99,9-prozentige Sicherheit bietet dank der Analyse von DNA-Spuren des Fötus, die in Ihrem Blut nachgewiesen werden können. Den Test müssen Sie nicht durchführen lassen. 

Fruchtwasserpunktion

Im Zweifelsfall oder bei einem ungewöhnlichen Ergebnis des Trisomietests wird eine Fruchtwasserentnahme (Amniozentese) vorgeschlagen, damit Sie Gewissheit über das Down-Syndrom Ihres Kindes haben. 

Bei der Amniozentese wird eine kleine Menge der Flüssigkeit in der Gebärmutter, in der sich der Fötus entwickelt, mit einer Nadel entnommen.

In den meisten Fällen zeigt die Diagnose letztlich keine Chromosomenstörung. Aber wenn die Ergebnisse darauf hindeuten, dass Ihr Baby das Down-Syndrom hat, stehen Sie vor einer äußerst schwierigen Entscheidung:

  • die Schwangerschaft fortsetzen und sich auf ein Kind vorbereiten, das anders als die anderen ist,
  • die Schwangerschaft abbrechen und mit dem Verlust fertigwerden.

In allen Fällen sind Ihre professionellen Ansprechpartner da, die Ihnen zuhören und helfen. Selbsthilfegruppen für Eltern in der gleichen Situation wie Sie gibt es auch.

Gut zu wissen

Die Amniozentese birgt gewisse Komplikationsrisiken, darunter ein 1-prozentiges Risiko einer Fehlgeburt, die am häufigsten innerhalb von 7 Tagen nach dem Eingriff auftritt. Deshalb wird sie nur dann durchgeführt, wenn es unbedingt notwendig ist.

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Medikamente während der Schwangerschaft

Schwangerschaft und medikamentöse Behandlungen vertragen sich nicht gut. Einige Arzneimittel erhöhen das Risiko einer Fehlbildung des Fötus.

Vorsicht

  • Nehmen Sie keine Arzneimittel, ohne vorher den Arzt zu fragen (Selbstmedikation), auch bei einer scheinbar harmlosen und rezeptfreien Behandlung, z.B. bei häufigen Kopfschmerzen. Das gilt sogar für homöopathische Mittel.
  • Erwähnen Sie Ihre Schwangerschaft oder Ihren Kinderwunsch, wenn Sie mit Gesundheitsfachleuten (Arzt, Apotheker, Krankenschwester, Zahnarzt, etc.) in Kontakt kommen. Bei Bedarf wird dann die Behandlung oder das Rezept angepasst.
  • Andere "Gesundheitsprodukte", wie Nahrungsergänzungsmittel oder ätherische Öle, sind in Apotheken oder Supermärkten erhältlich, können aber schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben. Lassen Sie sich immer von Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme beraten.

Sie leiden an einer chronischen Krankheit?

In manchen Fällen, wie z.B. bei chronischen Krankheiten, ist eine medikamentöse Behandlung notwendig oder sogar lebensnotwendig für Sie. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, Facharzt, Frauenarzt oder Ihrer Hebamme, um die Vor- und Nachteile der Behandlung abzuwägen und mögliche Alternativen zur Risikominimierung zu prüfen.

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Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes kann sich während der Schwangerschaft entwickeln, auch wenn Sie vorher nicht Diabetikerin waren. Sie verschwindet in der Regel nach der Entbindung. 

Schwangerschaftsdiabetes ist eine Intoleranz gegenüber Kohlenhydraten, die einen Zuckerüberschuss im Blut verursacht. Die Krankheit kann unbemerkt bleiben oder Symptome zeigen, die mit denen von Diabetes übereinstimmen, nämlich: starker Durst, häufiger Harndrang, große Müdigkeit...

Schwangerschaftsdiabetes lässt sich vor allem durch die Bekämpfung von Übergewicht (vor der Schwangerschaft oder durch Vermeidung übermäßiger Gewichtszunahme während der Schwangerschaft) vorbeugen.

Schwangerschaftsdiabetes muss überwacht und behandelt werden, da er ein Risiko für Sie (hoher Blutdruck, Gewichtszunahme, Ödeme....) und für Ihr Baby (hohes Geburtsgewicht, Atemwegsprobleme, Frühgeburt...) birgt. 

Eine Früherkennung durch einen Bluttest auf nüchternen Magen wird von Ihrem Arzt zu Beginn der Schwangerschaft vorgenommen und eine genauere Untersuchung wird zwischen 24 und 28 Wochen durchgeführt.

Wenn Diabetes diagnostiziert wird, wird Ihr Arzt mit Ihnen eine Reihe von täglichen Kontrollmessungen vereinbaren.

  • Sie müssen Ihren Blutzuckerspiegel (die Höhe der Glukose in Ihrem Blut) sehr regelmäßig testen. Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wie und wann Sie dies tun sollten.
  • Sie müssen Ihre Ernährung anpassen, eventuell mit Hilfe eines Ernährungsberaters. Ziel ist es, die Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu verteilen (vorzugsweise mit Lebensmitteln, die den Blutzucker nicht erhöhen) und die Kalorienzufuhr der Mahlzeiten zu kontrollieren.
  • Körperliche Aktivität trägt zu einer besseren Kontrolle des Schwangerschaftsdiabetes bei. Sie sollten sich mindestens 30 Minuten täglich bewegen. Generell wird ein gesunder Lebensstil mit gutem Schlaf empfohlen.
  • Wenn die Umstellung der Ernährung nicht ausreicht, wird Ihr Arzt Ihnen Insulin verschreiben und Ihnen erklären, wie es verabreicht wird.

Ihre Schwangerschaft wird von Ihrem Gynäkologen, Ihrer Hebamme und Ihrem Hausarzt genau überwacht.

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Sie erwarten Zwillinge oder Drillinge...

Hat der Ultraschall bestätigt, dass Sie Zwillinge oder Drillinge erwarten? Diese Ankündigung verwirrt oder verzaubert Sie, wirft aber auf jeden Fall viele Fragen auf. Eine Mehrlingsschwangerschaft birgt in der Regel mehr Risiken, sodass Ihre Schwangerschaftsbetreuung angepasst werden muss.

Eineiige oder zweieiige Zwillinge?

Die „eineiigen“ Zwillinge stammen aus einer einzigen befruchteten Eizelle, die sich in zwei Embryonen aufgeteilt hat. Die beiden Babys sind also identisch und haben die gleichen Gene. 

Die „zweieiigen“ Zwillinge kommen aus verschiedenen Eiern. Babys haben also unterschiedliche Gene und sind sich nicht ähnlicher als alle anderen Geschwister.

Die Häufigkeit von Mehrlingsschwangerschaften nimmt mit dem Alter zu. Fruchtbarkeitsbehandlungen (Stimulationsbehandlung der Eierstöcke und In-vitro-Fertilisation) erhöhen auch die Chancen auf Zwillinge oder Drillinge.

Risikoschwangerschaft

Für Sie

  • Das für eine Mehrlingsschwangerschaft benötigte Blutvolumen ist größer als bei einer normalen Schwangerschaft, sodass das Risiko einer Anämie (Eisenmangel) größer ist.
  • Das Herz muss mehr Blut pumpen, sein Rhythmus beschleunigt sich. Das Risiko von Bluthochdruck und Schwangerschaftsintoxikation (Präeklampsie) ist höher.
  • Schwangerschaftsdiabetes kommt häufiger vor.
  • Babys nehmen mehr Platz ein und komprimieren die Lunge und die Bauchorgane der Mutter.

Für das Baby

  • Es kommt häufiger zu Frühgeburten. Entweder haben die Babys nicht mehr genügend Platz und die Wehen beginnen natürlich früher als erwartet, oder die Geburt wird eingeleitet, wenn der Blutdruck bei der Mutter zu hoch ist, Plazentaprobleme oder Komplikationen bei einem der Babys auftauchen.
  • Babys haben ein höheres Risiko, an Geburtsschäden zu erkranken.
  • Eineiige Zwillinge entwickeln eher ein "Zwillingstransfusionssyndrom": Die Verteilung von Blut aus derselben Plazenta ist nicht für beide Babys gleich, und eines der beiden entwickelt sich nicht richtig.

Dieses düstere Bild bedeutet nicht, dass dies bei allen Mehrlingsschwangerschaften der Fall ist!

Aber diese Schwangerschaften werden von einem Gynäkologen und einer Hebamme genauer überwacht, um Problemen vorzubeugen und die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft und Geburt zu erhöhen.

Überwachung von Mehrlingsschwangerschaften

Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels werden die Termine mit einem Gynäkologen und die Untersuchungen zahlreicher sein. Es werden mehr Ultraschalluntersuchungen erstattet. Die Gesundheitsberatungen und Geburtsvorbereitungen werden ebenfalls auf Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Babys zugeschnitten.

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Eine Risikoschwangerschaft

Eine Risikoschwangerschaft ist eine Schwangerschaft, die mehr Risiken für die Mutter und das Baby mit sich bringt. Sie wird daher genauer überwacht als eine normale Schwangerschaft.

Wann ist von einer Risikoschwangerschaft die Rede?

  • Wenn Sie noch keine 18 Jahre alt sind (frühe Schwangerschaft) oder über 40  Jahre alt sind (späte Schwangerschaft);
  • Wenn Sie vor der Schwangerschaft bereits unter einer chronischen Krankheit litten, wie Diabetes, Epilepsie, Asthma, Herzerkrankungen.... .;
  • Wenn Risikofaktoren vorliegen, wie Übergewicht, Bluthochdruck.... .;
  • Wenn Sie Zwillinge, Drillinge ... erwarten (Mehrlingsschwangerschaft);
  • Wenn während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten: Blutungen, hoher Blutdruck, Risiko einer Präeklampsie (Fehlbildung der Blutgefäße der Plazenta und schwerer Bluthochdruck bei der Mutter), Schwangerschaftsdiabetes, Infektion, Wehen vor der 37. Schwangerschaftswoche ...;
  • Wenn es Komplikationen während einer früheren Schwangerschaft gegeben hatte.

Welche besondere Betreuung?

In all diesen Fällen begleitet Sie Ihr Gynäkologe und/oder Ihr Hausarzt sehr genau, um Komplikationen zu begrenzen, damit Sie Ihre Schwangerschaft so gelassen wie möglich angehen können.

Die Hebamme betreut Sie bei Risikoschwangerschaften  auf ärztliche Verordnung im Krankenhaus oder zu Hause.

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