Ein regelmäßiges Überwachen Ihrer Gesundheit und der Ihres zukünftigen Babys wird Ihnen in verschiedenen Stadien Ihrer Schwangerschaft vorgeschlagen, um die verschiedenen Veränderungen Ihres Körpers und die Entwicklung Ihres Babys so gut wie möglich zu verfolgen.
Sobald Sie die Bestätigung Ihrer Schwangerschaft haben, entscheiden Sie sich für die Fachleute, die Sie während der 9 Monate der Schwangerschaft und darüber hinaus begleiten sollen (Frauenarzt, Hebamme und/oder Hausarzt). In jedem Schwangerschaftsdrittel verändert sich Ihr Körper und dieser Veränderung entspricht eine Entwicklungsstadium Ihres Kindes. Sie und Ihr Kind erhalten eine regelmäßige gesundheitliche Betreuung.
Mehrere medizinische Fachkräfte übernehmen Aufgaben bei der Überwachung Ihrer Schwangerschaft.
Bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen Sie:
Der Hausarzt spielt eine wichtige Rolle bei der Betreuung in der Schwangerschaft, sofern diese ohne besonderes Risiko verläuft. Er kennt Sie und Ihre Familie gut. Er verwaltet Ihre gesamte Krankenakte, wenn Sie eine allgemeine medizinische Akte (AMA) bei ihm eröffnet haben.
Er arbeitet mit der Hebamme und/oder dem Gynäkologen oder anderen Leistungserbringern zusammen (Kinesiotherapeut, Psychologe....). Er leitet Sie und sorgt für die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren.
Erkundigen Sie sich bei ihm, ob er Ihrem Kind medizinische Betreuung bieten kann, sobald Sie nach Hause zurückkehren, aber auch im weiteren Verlauf seiner Entwicklung.
Ein Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe kümmert sich um „normale“ Schwangerschaften, d.h. 90% der Fälle, aber hauptsächlich um sogenannte „Risikoschwangerschaften“.
Der Gynäkologe begleitet Sie von Anfang an, oder zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft. Er führt Ultraschall, komplexere technische Verfahren durch und ist bei der Entbindung dabei.
Wenn Sie sich für einen Gynäkologen und Geburtshelfer entscheiden, kann Ihre Entbindung nur im Krankenhaus erfolgen. Zögern Sie nicht, ihn vorab zu fragen, ob er sich an die Kassentarife hält und was finanziell auf Sie zukommt, wenn er Sie betreut!
Die Hebamme kümmert sich um Schwangerschaftsberatung, die Schwangerschaften, unkomplizierte Entbindungen, die Betreuung von Mutter und Kind nach der Geburt und im ersten Lebensjahr.
Während der Schwangerschaft führt sie Bluttests und Kontrollen durch und kann bestimmte Arzneimittel verschreiben. Wird eine Krankheit festgestellt, wendet sie sich an die entsprechenden Fachärzte, um die medizinische Betreuung gemeinsam mit diesen zu gewährleisten.
Die Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft ist meistens:
Erfolgt die Betreuung durch eine Hebamme, sind immer zwei Besuche beim Gynäkologen vorgesehen. Mit einer Hebamme kann die Geburt in einem Krankenhaus, einem Geburtshaus oder zu Hause erfolgen.
Wählen Sie eine Hebamme auch nach ihrer Art der Betreuung, ihrer Verfügbarkeit und ihren besonderen Fachkenntnissen, wenn es um die Vorbereitung auf die Geburt geht. Zögern Sie nicht, sie vorher zu fragen, ob sie sich an die Kassentarife hält und was finanziell durch diese Betreuung auf Sie zukommt!
Die Hebamme ist eine medizinische Fachkraft, die Sie vor, während und nach der Schwangerschaft begleitet. Sie unterstützt Sie bei Ihrem Elternprojekt. Sie arbeitet im Team und mit anderen Gesundheitsfachkräften zusammen: Gynäkologen, Kinderärzte, Allgemeinmediziner, Sozialarbeiter, Pflegefachkräfte, Kaleido ...
Hebammen bieten ihre Leistungen meistens in einem Krankenhaus oder privat (in der eigenen Praxis/bei Ihnen zu Hause) an. Die Hebamme darf bestimmte Arzneimittel verschreiben.
Die Hebamme berät und begleitet Sie in der Zeit vor der Empfängnis.
Sie berät Sie zweimal vor der Empfängnis, damit Sie Ihre Schwangerschaft unter den besten gesundheitlichen Bedingungen beginnen können.
Die Hebamme wird Sie fachgerecht beraten und bei Bedarf an andere Gesundheitsfachleute verweisen.
Die Hebamme diagnostiziert Ihre Schwangerschaft und übernimmt die gesundheitliche Betreuung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Sie arbeitet mit Ihrem Gynäkologen zusammen.
Wenn Ihre Schwangerschaft eine umfangreichere Überwachung erfordert, wird sie Ihre Betreuung auf ärztliche Anordnung im Krankenhaus auf der Hochrisikoschwangerschaftsstation oder zu Hause fortführen.
Verschiedene Geburtsvorbereitungen werden einzeln, als Paar oder in Gruppen angeboten. Sie wählen, was am besten zu Ihnen passt.
Egal wo Sie entbinden möchten, es ist immer eine Hebamme dabei. Sie sorgt für die fachliche Betreuung und begleitet Sie bei der Entbindung.
Sie führt die natürliche Entbindung selbstständig durch oder unterstützt den Gynäkologen. Sie kann bei Bedarf einen Dammschnitt durchführen, nähen und Ihrem Neugeborenen erste Hilfe leisten. Sie trifft alle Notfallmaßnahmen für die Mutter und das Neugeborene, während sie auf das Eintreffen eines Arztes wartet.
Auf der Entbindungsstation oder zu Hause kümmert sich die Hebamme in den ersten Tagen um Sie und Ihr Baby. Sie beantwortet Ihre vielfältigen Fragen. Sie berät Sie während des Stillens und hilft Ihnen bei Schwierigkeiten.
Während des ersten Lebensjahres des Kindes begleitet die Hebamme Ihre neue Familie im Rahmen der Schwangerschaftsnachsorge. Sie informiert Sie über Empfängnisverhütung, abwechslungsreiche Ernährung Ihres Kindes, unterstützt Sie bei der Erziehung.... Sie ergänzt die Dienstleistungen von Kaleido.
Bei einer Fehlgeburt, einer schwierigen Erfahrung oder einem perinatalen Trauerfall ist die Hebamme anwesend und unterstützt Sie in angemessener Weise. Einige Hebammen haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert. Auf www.sage-femme.be können Sie nach einer Hebamme suchen, die Ihnen die gewünschte Betreuung bietet.
Vereinbaren Sie Termine mit Ihrem Hausarzt, Gynäkologen und/oder Hebamme. Bei der ersten Schwangerschaft werden etwa 10 Vorsorgetermine vorgeschlagen und 7, wenn es nicht das erste Kind ist.
Einige besondere Umstände erfordern eine genaue Überwachung und häufigere Ultraschalluntersuchungen. Die Gesundheitsfachkraft muss Sie über die angebotenen Untersuchungen informieren, damit sie diese besser verstehen und fundierte Entscheidungen treffen können. Fragen Sie gegebenenfalls nach!
In den ersten Wochen werden alle Organe Ihres Babys gebildet.
Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels können Sie Ihre Körperveränderungen beobachten.
Ein Bluttest vor der Schwangerschaft oder ganz am Anfang kann zeigen, ob Sie gegen Infektionen wie Toxoplasmose oder Cytomegalievirus (CMV) immun sind. Wenn Sie nicht immun sind, müssen Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Toxoplasmose ist eine Infektion tierischen Ursprungs, die durch einen Parasiten verursacht wird, der vom Kot von Katzen getragen wird: er kontaminiert Gras, Obst und Gemüse (in einem Gemüsegarten ...) sowie jedes Tier, das dieses kontaminierte Gras frisst.
Obwohl im Allgemeinen harmlos, kann Toxoplasmose sehr ernste Folgen für den Fötus haben.
Es gibt keinen Impfstoff. Einige Vorsichtsmaßnahmen können eine Infektion verhindern:
Es ist ein häufig vorkommendes Herpesvirus. Es bleibt meist unbemerkt, aber das Risiko ist bei nichtimmunen Schwangeren hoch. Die Übertragung des Virus auf den Fötus, kann zu ernsthaften neurologischen Folgen führen (schwere Hör-, Seh- und psychomotorische Entwicklungsstörungen). Das Cytomegalievirus wird hauptsächlich über den Urin und den Speichel von Kleinkindern übertragen.
Einfache Hygienemaßnahmen reduzieren die Ansteckungsgefahr:
Die Listeriose ist eine seltene Krankheit, die durch ein Nahrungsmittelbakterium verursacht wird. Es kann uns mehrmals infizieren, weil wir dagegen nicht immun werden können.
Es bleibt zumeist unbemerkt, kann aber bei Schwangeren gefährlich sein.
Die Bakterien können die Plazenta durchqueren und im ersten Schwangerschaftsdrittel eine Fehlgeburt auslösen. Später können sie zum Tod des Fötus im Uterus, zu einer Frühgeburt oder zu einer schweren Infektion des Babys führen.
Seien sie also vorsichtig:
Fragen Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Hebamme.
Der Down-Syndrom-21-Screening-Test wird allen Schwangeren angeboten, unabhängig von Alter und Risikofaktoren.
Zwischen der 11. und der 13. Schwangerschaftswoche wird Ihnen ein Bluttest vorgeschlagen, um das Risiko einer Trisomie bei Ihrem Kind festzustellen.
Es handelt sich um den nicht-invasiven pränatalen Diagnostiktest zur Bestimmung von Trisomie 21, der eine 99,9-prozentige Sicherheit bietet dank der Analyse von DNA-Spuren des Fötus, die in Ihrem Blut nachgewiesen werden können. Den Test müssen Sie nicht durchführen lassen.
Im Zweifelsfall oder bei einem ungewöhnlichen Ergebnis des Trisomietests wird eine Fruchtwasserentnahme (Amniozentese) vorgeschlagen, damit Sie Gewissheit über das Down-Syndrom Ihres Kindes haben.
Bei der Amniozentese wird eine kleine Menge der Flüssigkeit in der Gebärmutter, in der sich der Fötus entwickelt, mit einer Nadel entnommen.
In den meisten Fällen zeigt die Diagnose letztlich keine Chromosomenstörung. Aber wenn die Ergebnisse darauf hindeuten, dass Ihr Baby das Down-Syndrom hat, stehen Sie vor einer äußerst schwierigen Entscheidung:
In allen Fällen sind Ihre professionellen Ansprechpartner da, die Ihnen zuhören und helfen. Selbsthilfegruppen für Eltern in der gleichen Situation wie Sie gibt es auch.
Die Amniozentese birgt gewisse Komplikationsrisiken, darunter ein 1-prozentiges Risiko einer Fehlgeburt, die am häufigsten innerhalb von 7 Tagen nach dem Eingriff auftritt. Deshalb wird sie nur dann durchgeführt, wenn es unbedingt notwendig ist.
Schwangerschaft und medikamentöse Behandlungen vertragen sich nicht gut. Einige Arzneimittel erhöhen das Risiko einer Fehlbildung des Fötus.
In manchen Fällen, wie z.B. bei chronischen Krankheiten, ist eine medikamentöse Behandlung notwendig oder sogar lebensnotwendig für Sie. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, Facharzt, Frauenarzt oder Ihrer Hebamme, um die Vor- und Nachteile der Behandlung abzuwägen und mögliche Alternativen zur Risikominimierung zu prüfen.
Schwangerschaftsdiabetes kann sich während der Schwangerschaft entwickeln, auch wenn Sie vorher nicht Diabetikerin waren. Sie verschwindet in der Regel nach der Entbindung.
Schwangerschaftsdiabetes ist eine Intoleranz gegenüber Kohlenhydraten, die einen Zuckerüberschuss im Blut verursacht. Die Krankheit kann unbemerkt bleiben oder Symptome zeigen, die mit denen von Diabetes übereinstimmen, nämlich: starker Durst, häufiger Harndrang, große Müdigkeit...
Schwangerschaftsdiabetes lässt sich vor allem durch die Bekämpfung von Übergewicht (vor der Schwangerschaft oder durch Vermeidung übermäßiger Gewichtszunahme während der Schwangerschaft) vorbeugen.
Schwangerschaftsdiabetes muss überwacht und behandelt werden, da er ein Risiko für Sie (hoher Blutdruck, Gewichtszunahme, Ödeme....) und für Ihr Baby (hohes Geburtsgewicht, Atemwegsprobleme, Frühgeburt...) birgt.
Eine Früherkennung durch einen Bluttest auf nüchternen Magen wird von Ihrem Arzt zu Beginn der Schwangerschaft vorgenommen und eine genauere Untersuchung wird zwischen 24 und 28 Wochen durchgeführt.
Wenn Diabetes diagnostiziert wird, wird Ihr Arzt mit Ihnen eine Reihe von täglichen Kontrollmessungen vereinbaren.
Ihre Schwangerschaft wird von Ihrem Gynäkologen, Ihrer Hebamme und Ihrem Hausarzt genau überwacht.
Hat der Ultraschall bestätigt, dass Sie Zwillinge oder Drillinge erwarten? Diese Ankündigung verwirrt oder verzaubert Sie, wirft aber auf jeden Fall viele Fragen auf. Eine Mehrlingsschwangerschaft birgt in der Regel mehr Risiken, sodass Ihre Schwangerschaftsbetreuung angepasst werden muss.
Die „eineiigen“ Zwillinge stammen aus einer einzigen befruchteten Eizelle, die sich in zwei Embryonen aufgeteilt hat. Die beiden Babys sind also identisch und haben die gleichen Gene.
Die „zweieiigen“ Zwillinge kommen aus verschiedenen Eiern. Babys haben also unterschiedliche Gene und sind sich nicht ähnlicher als alle anderen Geschwister.
Die Häufigkeit von Mehrlingsschwangerschaften nimmt mit dem Alter zu. Fruchtbarkeitsbehandlungen (Stimulationsbehandlung der Eierstöcke und In-vitro-Fertilisation) erhöhen auch die Chancen auf Zwillinge oder Drillinge.
Für Sie
Für das Baby
Dieses düstere Bild bedeutet nicht, dass dies bei allen Mehrlingsschwangerschaften der Fall ist!
Aber diese Schwangerschaften werden von einem Gynäkologen und einer Hebamme genauer überwacht, um Problemen vorzubeugen und die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft und Geburt zu erhöhen.
Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels werden die Termine mit einem Gynäkologen und die Untersuchungen zahlreicher sein. Es werden mehr Ultraschalluntersuchungen erstattet. Die Gesundheitsberatungen und Geburtsvorbereitungen werden ebenfalls auf Ihre Bedürfnisse und die Ihrer Babys zugeschnitten.
Eine Risikoschwangerschaft ist eine Schwangerschaft, die mehr Risiken für die Mutter und das Baby mit sich bringt. Sie wird daher genauer überwacht als eine normale Schwangerschaft.
In all diesen Fällen begleitet Sie Ihr Gynäkologe und/oder Ihr Hausarzt sehr genau, um Komplikationen zu begrenzen, damit Sie Ihre Schwangerschaft so gelassen wie möglich angehen können.
Die Hebamme betreut Sie bei Risikoschwangerschaften auf ärztliche Verordnung im Krankenhaus oder zu Hause.