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Mutter und Frau

In den ersten Wochen zu Hause waren Sie voll und ganz mit der Pflege und Ernährung Ihres Babys beschäftigt. Versuchen Sie nach und nach, etwas Zeit zu finden, um sich um sich selbst zu kümmern.

Hören Sie auf die Bedürfnisse und den Rhythmus Ihres Kindes, aber ebenso auf Ihre eigenen. Schotten Sie sich nicht von der Außenwelt ab, auch wenn Sie sich ausschließlich Ihrem neuen Leben verschrieben haben. Ausgehen und Leute treffen kann Ihnen guttun. Möglicherweise müssen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Müttern teilen. Das Wichtigste ist, dass Sie sich mit Ihrem Baby nicht isoliert fühlen. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihre Familie oder Freunde weit weg sind.

Nach den Veränderungen, die Ihr Körper in den letzten Monaten durchlaufen hat, ist es ratsam, die Dinge behutsam anzugehen. Es braucht Zeit, um ein neues Gleichgewicht zu finden. Es hat neun Monate gedauert, bis Sie Ihr Baby zur Welt gebracht haben. Es ist daher möglich, dass Ihr Körper genauso lange braucht, um sich vollständig zu erholen. Er erfüllt vielleicht nicht die von den Medien auferlegten Standards, aber er verdient es, mit Nachsicht und Respekt behandelt zu werden, wenn man bedenkt, was er alles geleistet hat!

Inhaltsverzeichnis

Ihre gesundheitliche Betreuung

Nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus braucht Ihr Körper eine gewisse Zeit, um sich anzupassen und sich zu erholen. Ruhen Sie sich in den Wochen nach der Geburt und vor Ihrem ersten Frauenarztbesuch nach der Entbindung so oft wie möglich aus und versuchen Sie, nicht zu viel zu tun. Ihre Energie kann von Tag zu Tag schwanken. Versuchen Sie, sich helfen zu lassen, wenn dies nötig ist. Kontaktieren Sie eine Hebamme für die Nachsorge, sowohl beim Baby als auch bei Ihnen. Stellen Sie ihr alle Fragen, die Sie beschäftigen.

Geben Sie auf sich acht

Ruhe und Bewegung: In den ersten Wochen bestehen Ihre Tätigkeiten darin, sich um Ihr Baby und um sich selbst zu kümmern und zu versuchen, etwas Ruhe zu finden, sobald Ihr Baby schläft. Hausarbeit hat jetzt keine Priorität!

Denken Sie an Ihren Damm: In den ersten drei Wochen sollten Sie mehr liegen als stehen. Aber denken Sie auch daran, sich zu bewegen. Machen Sie beispielsweise jeden Tag einen Spaziergang mit Ihrem Baby.

Blutungen: nach der Geburt haben Sie einen oder zwei Tage lang stärkere Blutungen als bei Ihrer Periode. Dann lassen die Blutungen nach und die Textur sowie die Farbe des Blutes ändern sich. Diese Blutungen können zwischen drei und sechs Wochen andauern. Verwenden Sie Damenbinden - keine Tampons oder Menstruationstassen.

Ihre Körperhygiene: Sobald Sie nach der Geburt nach Hause zurückkehren, können Sie duschen oder baden, es sei denn, Ihre Blutungen und Blutverluste sind noch zu stark. Verwenden Sie kein Öl- oder Schaumbad. Keine Vaginalspülungen. Wechseln Sie Ihre Damenbinde mindestens alle vier Stunden.

Verstopfung: Wenn Sie nach der Geburt zwei bis drei Tage keinen Stuhlgang haben, sollten Sie ballaststoffreiche Lebensmittel essen, viel trinken und zur Toilette gehen, sobald Sie den Drang danach verspüren. Achten Sie auf der Toilette auf die eingenommene Haltung, die Knie sollten höher sein als die Hüften (verwenden Sie eine Fußstütze).

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, können Sie ein Glycerin-Zäpfchen verwenden. Hüten Sie sich während des Stillens vor Abführmitteln. 

Wenn diese Beschwerden anhalten, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, Ihrem Hausarzt oder Ihrem Gynäkologen.

Worauf Sie ganz besonders achten sollten

Bei einem der folgenden Anzeichen kontaktieren Sie unverzüglich Ihre Hebamme, Ihren Gynäkologen oder Ihren Hausarzt:
  • Ihre Körpertemperatur steigt über 38°C, verbunden mit Schüttelfrost und Muskelschmerzen;
  • Ihre Brüste sind gerötet, schmerzhaft, verstopft;
  • der vaginale Ausfluss riecht unangenehm;
  • Sie haben ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen;
  • Sie haben starke Blutungen (mehrere Damenbinden werden innerhalb von zwei Stunden komplett befeuchtet);
  • Sie haben Atembeschwerden oder Brustschmerzen;
  • die Kaiserschnittnarbe nässt;
  • die Dammnaht wird schmerzhaft, rot, schwillt an;
  • Sie leiden unter Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen;
  • Sie sind depressiv und haben ein anhaltendes Gefühl des Zweifels an Ihren Fähigkeiten als Mutter.
 

Die Verhütung

Die Empfängnisverhütung wird mit Ihrer Hebamme bei Hausbesuchen oder mit Ihrem Gynäkologen besprochen, den Sie nach sechs Wochen aufsuchen. Ein Jahr ist die Zeitspanne, die Ihr Körper benötigt, um seine frühere Kraft und Vitalität wiederzuerlangen. Und doch werden Sie schneller wieder fruchtbar sein, als Sie denken. Im Allgemeinen kehrt die Menstruation sechs bis acht Wochen nach der Geburt zurück und der erste Eisprung bleibt unbemerkt.

Welches Verhütungsmittel?

Welches Verhütungsmittel wird empfohlen? Ab wann? Und wie denkt Ihr Partner darüber?

  • Die Mini-Pille kann ab vier Wochen nach der Geburt verwendet werden. Seien Sie vorsichtig: es dauert 14 Tage, bis sie wirkt. 
  • Warten Sie bis zur sechsten Wochen nach der Entbindung, bevor sie sich die Spirale einsetzen lassen.
  • Das hormonelle Implantat kann sinnvoll sein, da es einer regelmäßig eingenommenen Mini-Pille entspricht. Es kann ab der dritten Woche nach der Geburt angewendet werden.
  • Auch das Kondom ist ein gutes Mittel zur postnatalen Verhütung. Seine Wirksamkeit wird durch den Einsatz eines Spermizids erhöht.
  • Das Stillen ist keine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung. Wirksam ist es nur, wenn ausschließlich und nach Bedarf gestillt wird, Tag und Nacht. Zwischendurch darf die Unterbrechung nicht mehr als dauern Stunden dauern und es darf keine Monatsblutung auftreten. Stillen ist demnach eine sehr unsichere Verhütungsmethode

Sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrem Hausarzt, die Ihnen sagen, welche Methode sich am besten eignet. 

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Die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt

Sie fühlen sich etwas schwach, Ihr Bauch ist weich, die Muskeln schlaff, ganz zu schweigen von den Kilos, die Sie zugenommen haben? Dann nehmen Sie zuerst an der Rückbildungsgymnastik teil, bevor Sie Sport treiben. 

In der Schwangerschaft, nach der Entbindung (ob auf natürlichem Weg oder per Kaiserschnitt) werden die Muskeln des Unterleibs und des Dammes (Muskeln, Bänder, Membranen, die die Organe des kleinen Beckens halten) sehr stark beansprucht. Durch die Rückbildungsgymnastik werden sie wieder gestärkt.

Sie können die Entbindungsstation aufsuchen, in der Sie entbunden haben, oder aber einen privaten Physiotherapeuten in dessen Praxis. Die Sitzungen finden entweder in der Gruppe oder unter vier Augen statt. Im Allgemeinen wird empfohlen, hiermit bis zu sechs Wochen nach einer natürlichen Geburt und bis zu acht Wochen nach einem Kaiserschnitt zu warten.

Dabei können kleine Probleme auftauchen, wie zum Beispiel Blasenschwäche oder Inkontinenz durch die Belastung: Husten, Niesen oder Sport sind die Auslöser… Das Thema ist oft tabu und wird nicht angesprochen, aber Sie sollten wissen, dass Sie nicht die einzige Betroffene sind. 

Sie brauchen sich nicht zu schämen, hierüber mit Ihrer Hebamme und Ihrem Gynäkologen zu sprechen. Dieser kann Ihnen ein Beckenbodentraining bei einem speziell ausgebildeten Physiotherapeuten verschreiben. 

Einige Übungen, die Sie zuhause machen können

Bevor Sie wieder Sport treiben, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Bauch- und Dammmuskeln wieder belasten können. Lassen Sie sich von Ihrem Physiotherapeuten und Ihrer Hebamme zeigen, welche Übungen Sie zuhause machen können. Ziehen Sie mehrmals täglich die Muskeln des Beckenbodens zusammen, als ob Sie den Urin in der Blase zurückhalten möchten, und entspannen Sie sie danach. 

Mit diesen Übungen können Sie bereits einige Tage nach der Entbindung beginnen, selbst wenn Sie genäht worden sind, denn diese Maßnahmen fördern die Durchblutung und die Wundheilung.

„Ich war so beschäftigt, dass ich niemals Zeit hatte für die Rückbildungsgymnastik. Dann hat mich eine andere Mutter, die ich auf der Entbindungsstation kennengelernt hatte, unter ihre Fittiche genommen. Seither treffen wir uns und spornen uns gegenseitig an. Ganz verrückt! Wahnsinn, welche Tatkraft ich seither habe“. 

„Bei der Rückbildungsgymnastik hatte ich die Gelegenheit, mit anderen Müttern auszutauschen und festzustellen, dass sie genauso verloren waren wie ich und wir uns alle die gleichen Fragen stellten. Wir vergleichen unsere Erfahrung und lösen unsere Probleme gemeinsam“. 

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Mit Ihrem Körper im Einklang

Wir haben neun Monate gebraucht, um ein Kind zur Welt zu bringen. Jetzt braucht unser Körper etwa die gleiche Zeit, um sein früheres Gleichgewicht wiederzuerlangen. Mit hormonellen Veränderungen, Gewichtszu und -abnahme, Vergrößerung des Beckens, möglichen Veränderungen der Haut oder der Haare hat sich der ganze Körper verändert.

Einige Frauen finden schnell ihre bisherige Figur wieder, andere behalten ihre Hüften etwas runder und ihre Taille etwas weniger schmal. Ihre Brüste haben sich auch verändert. Nach dem Milcheinschuss waren sie größer, aber nach dem Abstillen werden sie weniger straff, nicht mehr so füllig. 

Ein Rückbildungsprogramm

  • Die Rückkehr zu Ihrem anfänglichen Gewicht kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Seien Sie geduldig, setzen Sie sich nicht unter Druck.
  • Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle beim Abnehmen. Wählen Sie Gemüse und Obst, Milchprodukte (Milch, Käse und Joghurt, seien Sie aber vorsichtig, wenn Sie stillen, da solche Erzeugnisse bei Säuglingen Allergien auslösen können), Getreide in all seinen Formen (gekocht, als Flocken, geröstet), Vollwertkost (Brot, Nudeln, Reis), fett- und zuckerarme Zubereitungen.
  • Trinken Sie anderthalb Liter Flüssigkeit. Wenn Sie stillen, sollte es noch mehr sein: Wasser, Milch und Fruchtsäfte. Vermeiden Sie Softdrinks, Alkohol, Kaffee oder starken Tee. Kombinieren Sie Gemüse und Flüssigkeit, indem Sie Suppen zubereiten! Mit Kräutertees sollten Sie vorsichtig sein: Einige fördern die Laktation, andere sind nicht gut für Ihr Baby.
  • Diäten sind nicht unbedingt eine gute Idee, Sie brauchen all Ihre Energie. Wenn Sie dennoch Hilfe beim Abnehmen benötigen, wenden Sie sich an einen Ernährungsberater.
  • Um etwas Geschmeidigkeit und Kraft zurückzugewinnen, Ihre Muskeln auf- und zusätzliche Pfunde abzubauen, bitten Sie Ihren Physiotherapeuten, Ihnen einige passende Übungen zu zeigen, die Sie zu Hause durchführen können. Denken Sie daran, den Raum zu lüften, während Sie sich bewegen.
    Einige Beispiele für Übungen, die Sie zu Hause machen können:
    • Für die Brust: setzen Sie sich in den Schneidersitz, den Rücken gerade halten, Arme auf Höhe der Schlüsselbeine angewinkelt, Hände verbunden, Kopf gerade, Kinn eingezogen und Augen horizontal. Drücken Sie Ihre Hände zusammen und lassen Sie sie dann los. Das Ganze wiederholen Sie zehn Mal hintereinander.
    • Für den Bauch: legen Sie sich auf den Rücken und winkeln Sie Ihre Beine an, Füße auf dem Boden. Heben Sie ein Bein möglichst vertikal an, mit angewinkeltem Fuß, und kehren Sie dann in die Ausgangsposition zurück, bevor Sie zum anderen Bein wechseln. Der Rücken bleibt dabei stets auf dem Boden, ohne Hohlkreuz. Wenn Sie die Vertikale nicht ganz erreichen, forcieren Sie nicht. Vergessen Sie nicht, während der Übung gut zu atmen.
    • Auch für den Bauch: nehmen Sie die gleiche Position ein wie vorher, atmen Sie aus, indem Sie den Bauch einziehen und den Rücken auf dem Boden lassen, atmen Sie ein, indem Sie den Bauch heben, und wiederholen Sie diesen Vorgang.
  • Sechs Wochen nach der Geburt können Sie mit Erlaubnis Ihres Gynäkologen oder Physiotherapeuten wieder richtig Sport treiben. In der Zwischenzeit gehen Sie viel an die frische Luft. Wandern Sie beispielsweise, sobald dies Ihnen möglich ist - das ist gut für Ihre Moral und Ihre Gesundheit.

Verwöhnen Sie sich

  • Nehmen Sie ein entspannendes Bad, tragen Sie eine feuchtigkeitsspendende Lotion auf, machen Sie eine Selbstmassage.
  • Wenn Ihr Baby schläft, ruhen Sie sich aus. Legen Sie sich aufs Bett, schließen Sie die Augen, lassen Sie Ihre Gedanken schweifen, atmen Sie tief durch, entspannen Sie alle Ihre Muskeln und dösen Sie etwas. Es gibt nichts Schöneres, um neue Kraft zu schöpfen, Ruhe und Energie zurückzugewinnen.
  • Die Haare werden manchmal durch die Schwangerschaft in Mitleidenschaft gezogen und geschwächt. Sie sollten nicht mit einer Färbung oder Dauerwelle strapaziert werden. Aber ein Besuch beim Friseur, ein schöner Haarschnitt oder ein völlig neuer Look kann unglaublich guttun.
  • Gönnen Sie sich einen Ausflug, ganz allein, ohne Ihr Baby! Auch wenn Sie vielleicht Schuldgefühle haben, einer anderen Person Ihren kleinen Schatz für etwas so Sinnloses wie den Friseurbesuch oder einen Einkaufsbummel anzuvertrauen. Ihr Leben mit dem Baby ist nicht immer einfach - aber wenn es nicht da ist, fühlen Sie sich verloren. Aber es befindet sich in der Obhut seines Vaters oder seiner Großmutter, die nur darauf gewartet haben, und Sie haben ihm oder ihr noch Tausend gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben...

„Ich hatte viel zugenommen und nicht den Mut, mich für die Rückbildungsgymnastik anzumelden. Ich fühlte mich fett, hässlich und zutiefst unglücklich.“

„Ein paar Wochen nach der Geburt fühlte ich mich immer noch müde und hässlich. Ich ging zum Friseur und er schnitt mir die Haare sehr kurz. Ich habe mein Aussehen verändert. Mein Mann sah mich mit anderen Augen an. Ich wurde wieder zu einer Frau, zu seiner Frau.“

„Meine Schwiegermutter hat mir einen Nachmittag Thalassotherapie geschenkt. Außerdem erklärte sie sich freiwillig bereit, das Baby zu versorgen, während ich dort war. Es ist ein Vergnügen, für ein paar Stunden verwöhnt zu werden. Es ist das schönste Geburtsgeschenk, das sie mir machen konnte!“

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Die Paarbeziehung erneuern

Und die Paarbeziehung nach der Geburt? Der kleine Schatz nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, Tag und Nacht. Sie wollen auch mal wieder zu zweit sein. Nicht unbedingt zum sexuellen Vergnügen, aber vielleicht für die körperliche Nähe, für Wärme und Streicheleinheiten, Küsse und Zärtlichkeiten. Freuen Sie sich darauf! 

Ein romantischer Abend zu zweit

Versuchen Sie, Ihre Intimität, Ihre Zweisamkeit zu wahren. Wie wäre es mit einem Kinobesuch? Ein Angehöriger oder ein Babysitter könnte für ein paar Stunden die Aufsicht über das Baby übernehmen. Es ist nicht einfach, das Kind einer anderen Person anzuvertrauen... Ist es nicht eher so, dass ein Teil von einem selbst zu Hause beim Kind bleibt, wenn man ohne das Baby unterwegs ist?

Wieder Freude am Sex haben

Sie sollten nichts überstürzen. Manchmal ist das sexuelle Verlangen ein wenig eingeschlafen. Das Baby nimmt so viel Platz ein, die Gedanken kreisen nur um das Kind, Sie selbst sind müde. Manchmal gibt es Ihnen so viel Freude und Emotionen, dass Sie sich sinnlich erfüllt fühlen und vielleicht weniger nach sexueller Befriedigung verlangen. So viel ist passiert: nehmen Sie sich die Zeit, sich selbst wiederzufinden und sich als Paar gegenseitig neu kennenzulernen.

Jedes Paar nach seinem Rhythmus

Es ist ratsam, vor der Wiederaufnahme der sexuellen Beziehungen sechs Wochen zu warten, um das Risiko einer Infektion zu vermeiden. Dann hat sich der Muttermund fest geschlossen und die Blutungen haben im Allgemeinen aufgehört. 

Hormonell bedingt kann die Scheide trocken sein, sodass ein Gleitmittel erforderlich sein kann. Der Damm kann empfindlich oder schmerzhaft bleiben, insbesondere nach einem Dammschnitt. Geringe Urinverluste können auch den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen. Das Stillen kann auch ein Hindernis sein. Die Brüste bleiben empfindlich, Milch kann austreten, Schweiß und Körpergerüche sind manchmal stärker.

Es ist nicht immer einfach, nach einer solchen körperlichen und emotionalen Herausforderung wieder sexuelle Beziehungen aufzubauen!

Bei Ihnen als Partner kann die Libido auch vorübergehend abklingen. Ihre Partnerin ist Mutter geworden, und diese Veränderung kann Sie destabilisieren. 

Die Teilnahme an der Geburt, das Gefühl, dass Sie den ersten Platz im Herzen Ihrer Partnerin verloren haben, das Gefühl, sich in Ihrer neuen Rolle unwohl zu fühlen, mögliche Ambivalenzen gegenüber dem Kind, das Vorhandensein von familiären Spannungen oder versteckte Konflikte können eine Atmosphäre schaffen, die der Sexualität nicht förderlich ist. 

Wenn der Geschlechtsverkehr vor der Geburt des Babys unbefriedigend war, gibt es keinen Grund, dass er sich danach wie durch ein Wunder verbessert. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Gynäkologen oder wenden Sie sich an einen Sexualtherapeuten.

„Die Paarbeziehung war zweitrangig geworden- aber so war es nun Mal. Manchmal müssen wir eben auf vieles verzichten. Nach und nach haben wir uns jedoch darauf eingestellt und zu einem normalen Paarleben und Aktivitäten zu zweit zurückgefunden.“

„Die Ankunft unseres Babys hat unser Leben verändert und es hat eine Weile gedauert, bis wir uns darauf eingestellt haben. Ich hatte keine Ahnung, dass etwas so Kleines so viel Platz einnehmen könnte. Ich fühle mich von meiner Mutterrolle oft völlig beansprucht.“ 

„Vorher gab es nur uns beide. Ich habe mich sehr um meinen Partner gekümmert. Früher gingen wir jede Woche aus, doch jetzt sind wir gebunden. Es fällt mir schwer, das zu akzeptieren. Manchmal fühle ich mich abgelehnt.“

„Bei der Sexualität spielt auch die Müdigkeit eine Rolle. Er will, aber ich will nicht - weil ich nachts für die Kinder aufstehe. Es dauerte sechs Monate, um als Paar wieder zueinander zu finden. Doch mein Mann hatte viel Geduld.“

„Zuerst wollte ich keinen Sex mehr haben, weil ich dachte, ich sei zu hässlich. Mein Mann war verständnisvoll und so lieb, dass es mich beruhigte. Es stimmt, dass du einen kleinen, runden Bauch behalten hast. Aber es ist der Bauch, in dem unser Baby gewachsen ist, und ich liebe ihn deswegen!“

„An Silvester gingen wir zum ersten Mal nach der Geburt wieder zusammen aus. Ich war nicht mehr zu halten, ich wollte tanzen und Spaß haben! Meine Schwiegereltern haben auf das Kind aufgepasst. Die erste Stunde sagten wir uns: ‚Hoffentlich klappt das‘, die zweite Stunde dachten wir etwas weniger darüber nach und die dritte Stunde riefen wir an, um herauszufinden, ob alles in Ordnung sei. Danach waren wir beruhigt und haben uns wirklich gut amüsiert haben.“

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Die Trennung von Ihrem Kind

Erster Friseurtermin, erster Abend zu zweit außer Haus oder gesellschaftliche Verpflichtungen? Das erste Mal ist schwierig, doch gleichzeitig können Sie es kaum erwarten... Sie sind zum ersten Mal ohne Ihr Baby unterwegs

Sie haben alles vorbereitet: Sie haben sorgfältig die Person ausgewählt, die sich während Ihrer Abwesenheit um das Baby kümmert, Sie haben eine Vielzahl von Anweisungen erteilt und doch sind Sie nervös. Wird alles gutgehen? Wird das Kind weinen, wird es Ihre Abwesenheit spüren? 

Die Bindung zu Ihrem Kind hat sich seit der Geburt noch verstärkt, Sie haben einander entdeckt. Vielleicht belastet Sie auch diese enge Verschmelzung und sie werden mit der ersten Trennung nicht gut fertig. Versuchen Sie, diesen Moment, den sie ganz für sich haben, zu genießen. 

Gehen Sie Schritt für Schritt vor, bleiben Sie beim ersten Mal nicht zu lange weg, überlassen Sie dem Baby eine Decke oder einen Schal, der nach Ihnen riecht. Sorgen Sie dafür, dass jemand bei ihm ist, zu dem das Kind bereits eine Vertrauensbasis aufgebaut hat.

Wenn Sie ängstlich sind, versuchen Sie, es nicht zu sehr zu zeigen: Ihr Kind ist klein, aber sehr aufmerksam und empfindsam. Auch wenn Sie nicht glauben, dass es bereits etwas versteht, erklären Sie ihm, was gerade vor sich geht. 

Auf Grundlage dieses ersten Moments ohne seine Mutter wird Ihr Kind andere Dinge entdecken, andere Menschen, eine andere Umgebung. Und bereiten Sie sich auf das Wiedersehen vor, kuscheln Sie Ihr Baby, spielen Sie mit ihm. So wird es allmählich lernen, die Frustration Ihrer Abwesenheit zu bewältigen.

„Mit dem Baby zu Hause fühlte ich mich eingesperrt. Es ist nicht einfach, wenn man es nicht gewohnt ist. Ich kümmerte mich um das Kind, den Haushalt, die Wäsche und das Bügeln. Ich war überwältigt von dem Eindruck, dass ich keine eigene Existenz mehr hatte. Sobald ich rauskam, ging es mir viel besser. Ich traf Leute auf der Straße, hatte wieder Kontakte, ich war nicht mehr von der Welt abgeschnitten.“

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